"Der Papageno" , der vergessene Beruf des Barkellners und das Löwen Rezept Tool EVERNOTE
Ich bin ausgebildeter Kellner. Zweieinhalb Jahre Ausbildung zum Kellner. Am Tisch vorlegen, Flambieren, Filetieren. der ganze Spaß. Toller Beruf. Ich glaube nach wie vor das eine Kellner Ausbildung die beste Ausbildung für einen Bartender ist. Schlägt jeden Bar-Mixer und Barmeister Kurs haushoch. Danach noch ein, zwei Jahre in einer guten Bar arbeiten, fertig ist ein gescheiter Bartender.
Thomas Domenig hat bei uns 6 Monate als Commi de Bar gearbeitet. Er hat vorher schon etliche Jahre als Kellner gearbeitet. Seit gut drei Monaten ist seine halbes Jahr Commi im Löwen um und Thomas arbeitet seit dem bei uns als Barkellern. Und es ist eine Freude ihm bei der Arbeit zu zusehen.
Er vereint die hohe Schule des Kellners mit den ergänzenden Kenntnissen der Bar ausgesprochen gut - habe ich so selten gesehen. Die Beratungsgespräche am Gast sind elegant, anregend und nie langweilig. Vom immer gefüllten Glas Wasser zu schweigen. Man merk Thomas Arbeit unter anderem an der stetig zunehmenden Anzahl der "Diverse Getränke" Bon mit individuellen Empfehlungen an der Mix Station.
Vor einigen Tagen lag da wieder so ein "Domenischer" Divers Zettel. "1 X PAPAGENO" stand drauf. Ich stand am Service Ausgang, schaute dem begnadeten Kappes beim Mixen zu, musterte die Gästeschar und musste nachdenken. Wie war noch einmal das genau Rezept?
Mein fragender Blick schien Thomas zu verwirren. "Aeh - der Gast fragte mich nach einen Drink mit weisser Schokolade - da fiel mir gleich der Papageno ein. Ist doch eine passende Empfehlung, oder?"
Ich musste Lachen. "Sicher", sagte ich "gute Empfehlung!". Das Rezept fiel mir wieder ein. Ich selber mag Ihn mit einem Schuss mehr Strega, der Kräutrigkeit wegen. Überhaupt ist Strega ein großer, unterschätzter Likör. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich lachte eher eines anderen Umstandes wegen. Die Umstände, zu denen heute junge Kollegen an der Bar anfangen haben sich wahnsinnig geändert. Als Kappes oder Meyer hinter der Bar anfingen, fragten Profi Gäste unsicher "Haben Sie Gin?" und wir antworteten stolz "Sicher doch, nicht nur Gordons sondern auch Gilbeys, Beefeater, Tanquerray und Bombay!". Damit waren wir wohl die best sortierte Gin Bar der Stadt.
Heute Fragen Gäste "Ich hätte gerne einen Drink mit weisser Schokolade" und die neue Generation Barkeller hat drei verschiedene Empfehlungen zur Hand. Das beeindruckt mich. Es lebe der Barkellner!
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Fußnote: Das Bild zeigt den Screenshot unsere "Rezeptdatenbank" im Le Lion. Ich benutze ein Tool / App namens EVERNOTE. Mit einem Premium Account kann ich die Daten allen Mitarbeitern via Smartphone zur Verfügung stellen. Jeder Mitarbeiter kann von Smartphone, Rechner Zuhause und Unterwegs darauf zugreifen und die Daten pflegen, ohne selbst einen kostenpflichtigen Premium Account zu unterhalten. Ich selber nutze Evernote in vielen Dingen. Ich finde es ein Wahnsinns App - einen Blick wert.
www.evernote.com
Rezept Papageno
Das mit Evernote unterschreibe ich - großartige Software! Die Firmenphilosophie ist auch interessant, der Podcast ist unterhaltsam und "nah" am Kunden, reinhören!
AntwortenLöschenKann mich den Lobliedern bzgl. Evernote nur anschliessen! Einfach großartig! Nutze es ebenfalls für Rezepte aber auch für Notizen aller Art (auch Bilder, PDFs). Habe für den Austausch von Aufgaben und Notizen auch angefangen Wunderkit aus Berlin zu nutzen (Beta unter http://get.wunderkit.com). Kann ich für bestimmte Themen auch wärmstens empfehlen. Bin nun allerdings hin- und hergerissen zwischen beiden Tools. Das Beste wäre eine Symbiose ;-)
AntwortenLöschenDen Ausführungen zum Barkellner finde ich gut. In manchnen hippen Bars findet man eine Servicementalität vor, an der man merkt, dass nicht in der Gastronomie gelernt wurde. Das soll nicht heissen das dies ein Muss sein sollte aber empfehlenswert allemal.
Weil ich gerade zufällig hierüber gestolpert bin, nutze ich die Gelegenheit doch mal, um ein großes Lob an das Personal im Löwen auszusprechen. Auch und gerade Thomas. Es ist wirklich eine Freude, dem Betrieb einfach nur zuzusehen, und eine noch größere Freude, von diesem Können zu profitieren, in flüssiger Form :) Ganz, ganz großartig.
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